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Sommer in Südafrika

Der Visaprozess verlief dieses Mal hoch effizient. Jede Mail wurde sofort vom Konsulat beantwortet und so standen wir ein paar Tage nach unserer Rückkehr bereits in Bern und übergaben alle Dokumente. Den Strafregisterauszug wollten sie noch in Englisch und da wir schon in Bern waren, gingen wir mit dem neuen Antrag direkt zur Behörde und übergaben der netten Dame am Empfang unseren Antrag und baten um schnelle Erledigung. Am nächsten Morgen lagen die neuen Auszüge in unserer Post. Das ist Service Public! Die Pässe kamen eine Woche später, versehen mit einem 4-Jahres Visa (wir hatten nur zwei Jahre beantragt) zurück. Vermutlich wollten sie uns für längere Zeit loswerden. 😏

So konnten wir die Zeit in der Schweiz in vollen Zügen mit unserer Familie und Freunden geniessen. Einzig die Kälte und teilweise Nässe machte uns etwas zu schaffen.

Nach den vielen Essen und Feiern, Sarahs Weihnachts Coq au Vin war exorbitant, wenn nicht sogar intergalaktisch, verabschiedeten wir uns wieder und freuten uns auf die angenehmen Temperaturen.

In Johannesburg wartete erst mal Arbeit auf uns. Die Kabeldurchführung der Solarpanele durchs Dach war an mehreren Stellen gebrochen und somit nicht mehr dicht. Die afrikanische Sonne und diverse Äste hatten dies bewirkt. Wir hatten uns eine Durchführung aus Stahl anfertigen lassen, die montiert wurde. Die Entfernung der alten Durchführung ging erstaunlich einfach, die Klebemasse war nicht wie erwartet hart, sondern eher «gummig».

Petrus stellte in den folgenden Tagen zwei intensive Szenarien zur Verfügung, um die Dichtigkeit zu testen. 👍

Die Solarpanele wurden auch entfernt und überprüft. Ein Knick mit hohem elektrischen Widerstand in der Leitung zum Regler wurde entfernt, was die Gesamtleistung anhob. Unser französischer Campingnachbar entpuppte sich als Solarexperte. So konnten wir mit seinem brandneuen Solarpanel, die Leistung unserer Panele vergleichen. Nach drei Jahren Einsatz hat unser gutes Panel etwa 15%, das schlechte Panel 30% Leistungsverlust.

Den Ersatz des defekten Abblendlichts und der gebrochenen Frontbleche mussten wir leider verschieben, da Iveco ZA es nicht geschafft hatte, ein neues Abblendlicht liefern zu lassen.

Am Silvester feierten wir mit einem Chinoise. Leider Indoor, Petrus schob einen weiteren Dichtigkeitstest nach. War trotzdem lecker.

Auch das Nachkochen des Weihnachtsessens über offenem Feuer hatte einige kleine Wetterstörungen zu überstehen.

Den Sommer wollten wir in trockneren Gefilden verbringen, so beschlossen wir Richtung Cape Town zu fahren. Dort sind die Sommer nicht so regnerisch wie im Inland.

In vier lockeren Tagesetappen ging es Richtung Hermanus. Der Verkehr war nur in der Gegenrichtung dicht. Die grossen Ferien waren zu Ende und viele fuhren Richtung Johannesburg zurück.

Der zweite Stopp war am Gariepdamm in einem Resort mit schönem Pool. Wir freuten uns schon im kühlen Nass zu liegen, waren doch Temperaturen zwischen 35C bis 40C angesagt. Kaum angekommen, braute sich ein Gewitter zusammen. Stürmböen, Hagel und Starkregen vertrieben uns vom Pool und wir mussten mit dem Flo unter Bäumen Schutz vor den grossen Hagelkörnern suchen.

Vom grünen Hochland um Pretoria, wo es viel und häufig regnet, ging es Richtung der grossen Karoo. Dort fällt der Regen spärlich und meist nur lokal. Die Landschaft zeigt sich ausgetrocknet und Gelb ist die vorherrschende Farbe. Grüne Inseln weisen darauf hin, wo es vor kurzem geregnet hat.

In diesen öden und menschenleeren Landschaften trifft man auf hübsche Padstals, kleine, ehemalige landwirtschaftliche genutzte Gebäude, in denen nun Erfrischungen, Mahlzeiten und lokale Produkte angeboten werden. Jeder Halt in einem Padstal bietet immer wieder neue Überraschungen.

Am letzten Tag ging es in steilen Abstiegen vom Hochland runter ins fruchtbare Hextal mit Reben, Reben und Reben. Von hier bis Stellenbosch löst ein Weingebiet das andere ab.

Hermanus

Wir freuten uns riesig auf ein Wiedersehen mit Hermanus, bereits unser vierter und höchstwahrscheinlich nicht letzter Besuch. Wiederum übernachteten wir auf dem Onrus Campingplatz, der direkt am Meer gelegen ist. Unter der Woche ist der grosszügige Campingplatz jeweils nur spärlich besetzt, an den Wochenenden jedoch immer gut besucht. Die Wassertemperaturen sind allgemein frostig 🥶. Auf verschiedenen Tafeln waren jeweils die Temperaturen angegeben, sie bewegten sich so zwischen 17 – 21 Grad. Manchmal standen die Tafeln ziemlich nah beieinander und es entschloss sich uns nicht, wieso auf der einen Tafel 17 und auf der anderen 21 Grad stand😊

Es war wohl eher 17 Grad…

Hermanus an der Walker Bay ist eine reizvolle Küstenstadt, die Ferienatmosphäre pur versprüht. Herrliche, idyllische Strände und einen 12 km langen Cliff Path dicht dem Meer und dem Stadtzentrum entlang. Es ist ein toller und sicherer Ort, wenn man unbeschwert laufen möchte. Dies ist in Afrika längst nicht überall möglich. Wir kosteten diese Möglichkeit in vollen Zügen aus.

Ein Coiffeur Besuch stand wieder an und Dolly wählte ein Geschäft aus, das von aussen ansprechend aussah. Der Inhaber, ein Brite, redete wie ein Wasserfall und Dolly, vom Coiffeur Sweetie genannt, kam nach einer geschlagenen Stunde total erschöpft mit geschnittenen Haaren wieder aus dem Laden.

An einer Tankstelle wurde Häbi von einem Südafrikaner angesprochen und spontan am Abend zum Essen eingeladen. So verbrachten wir bei Ryan und seiner Familie einen lustigen und unterhaltsamen Abend.

Auch besuchten wir mehrmals unser Lieblingsrestaurant Fick‘s Pool, direkt am Meer gelegen, und liessen es uns gutgehen. Überhaupt bietet Hermanus eine grosse Auswahl an kulinarischen Leckereien, auch die Einkaufsmöglichkeiten sind topp. Ausserdem stand noch ein Besuch im Hemel-en-Aarde Valley an, um den bekannten Hermanus Wein zu probieren. Herrlich!