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Vorspiel

Anfangs September haben wir unseren Flo nach Bremerhaven überführt und im Hafen zur Verschiffung abgeben. Alles lief problemlos und war perfekt organisiert. Am folgenden Tag erhielten wir von der Reederei die Mitteilung, dass unser Schiff, wie auch alle weiteren Schiffe nach ZA im Oktober ab Bremerhaven, wegen Überlastung des Hafens ersatzlos gestrichen seien. Nach einigen Telefonaten mit SeaBridge konnten wir eine Passage auf einem Schiff ab Zeebrugge buchen. Also wieder rein in den ICE, die Verspätungen absitzen und unseren Flo abholen. Ging voll relaxed “Ihr wollt n Wohnmobil abholen?, dann steigt mal ein”, wurden wir von einem Hafenmitarbeiter angesprochen. Sahen wohl wie Touristen aus.

Nach ein paar Abstechern in Holland haben wir Zeebrugge erreicht, den Flo wieder reinigen lassen und am Terminal abgegeben. Die Überprüfung des Fahrzeugs war im Gegensatz zu Bremerhaven sehr entspannt. In Bremerhaven wurde der Inhalt des Fahrzeugs auf verbotene Gegenstände und fachgerechter Verstauung überprüft, auch der Gas-Experte drehte kurz am Gashahn. Der Zuständige in Zeebrugge warf von aussen einen Blick aufs Wohnmobil, meinte dann “I trust you”, unterschrieb das Formular und ging wieder.

Sieben Wochen durften wir die Gastfreundschaft von Catherine und Klaus geniessen. Ein herzliches Dankeschön, wir haben die Zeit genossen, auch wenn wir irgendwie auf heissen Kohlen sassen. Die grosszügige Auslegung von Wochenende mit Alkoholkonsum sei hier positiv vermerkt 😀. Der Dank geht auch an Laura und Carlos, die uns grosszügig ihr Schlafzimmer überliessen.

Dann folgte am 12. November der Abflug nach Johannesburg und Weiterflug nach East London. In dieser Woche vor Ankunft unseres Flos logierten wir bei Sharon & Leo’s Guest House (14th Green). Da es Europäer nur zur Arbeit nach East London verschlägt (Mercedes) und wir nicht nach Arbeit aussahen, diskutierten wir schon nach kurzer Zeit das Reisen in Südafrika. Wir wurden mit reichlich Informationen versehen.

Die Zeit nutzten wir, um die Ausstattung des Flos mit Bullbar und Winde vorzubereiten, Lebensmittelläden und Outdoor Shops zu evaluieren (Dolly musste mich rauszerren). East London ist keine schöne Stadt, muss man nicht gesehen haben, die Strände jedoch sind wunderschön, wild und rau, zum Baden nur für Fisherman’s Friend Typen geeignet. Der Seafood ist yummy.

Ohne weitere Verspätung ist am 18. November die Torrens eingelaufen und wir durften endlich unseren Flo abholen. Er ist ohne Schäden angekommen. Beim Warten auf die Zollpapiere wurde es Häbi etwas warm, und er wollte mal schnell in Shorts wechseln. Doch ups, all seine Hosen waren verschwunden. Nach kurzem Suchen stellten wir fest, dass unsere neuen Ons, ein Strohhut, der Stabmixer, Taschenlampe, Taschenmesser, der Navihalter und Kleidung von Häbi fehlen. Das alles wurde in den beiliegenden Migros-Tragtaschen abtransportiert. Glücklicherweise fehlt von der teueren Ausrüstung wie Werkzeuge, Ersatzteile, Bergematerial nichts. Auch alle Damenkleider sind komplett vorhanden, sehr zum Leidwesen von Dolly, so gerne hätte sie doch …

Unser Flo fällt auf. Kaum parkiert man vor dem Supermarkt, kommen Leute und bestaunen das Fahrzeug. Sie wollen wissen, was wir vorhaben und geben sich entzückt (vermutlich denken sie «diese verrückten Schweizer»).

Am 21. November ging es nun wirklich los. Von Sharon & Leon wurden wir mit Geschenken und Schweizerfahne verabschiedet. Es ging nicht weit, nur nach Morgan Bay. Doch zuerst liessen wir die australischen Räder nochmals kontrollieren und neu auswuchten. Das «Geholpere» bei 50 km/h ist nun weg.

Nun sind wir unterwegs.