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Tanzania – Zanzibar und Mafia Island

Wir werden Tanzania zwei Mal bereisen. Im ersten Teil möchten wir die Küste und die Inseln Zanzibar und Mafia Island besuchen und im Indischen Ozean etwas entspannen. Wenn wir von Kenia zurückkommen uns auf die National Parks konzentrieren.

Einreise

Lief zu 50% gut. Mit seinem eVisa war es für Häbi ein Einfaches seinen Stempel zu erhalten. Der Fixer kümmerte sich in der Zwischenzeit um die Fahrzeugdokumente, hier wird neben dem CdP zusätzlich noch ein TIP vergeben, welches die Strassensteuer von US$ 25 enthält. Diese billige Variante erhielten wir nur, da der Fixer der Angestellten etwas zum «Wasserkaufen» beisteuerte.

Bei Dolly lief es nicht so einfach. Wir konnten den Link zum eingereichten Antrag und die Bezahlung nachweisen. So machte sich der Beamte daran die Angelegenheit zu klären. Nach einer halben Stunde meinte er, es sei Sonntag und niemand arbeite bei der Behörde. Wir könnten draussen auf dem Parkplatz bis Morgen warten oder ein Visum «on arrival» beantragen, natürlich mit nochmaligem Bezahlen der Gebühr. So bezahlten wir ein zweites Mal.

Wir trafen noch Friederike und Frank an der Grenze. Sie hatten ihr eVisa erhalten, jedoch nicht ausgedruckt. Es kostete sie zwei Stunden, bis sie den Stempel erhielten. Die Grenzbeamten zeigten viel Geduld und waren sehr hilfsbereit, stellten Hotspots zum Upload der Dokumente zur Verfügung und druckten sie schlussendlich sogar aus.

Mbeja – Lunji Coffee Farm

Sobald wir die Grenze überquert hatten, bemerkten wir den veränderten Strassenverkehr. Einachsige Traktoren ersetzten die Ochsen- oder Eselkarren, Motorräder übernahmen den Personen- und Kleinlasttransport, der in Malawi die Fahrräder ausführten und anstelle von einigen LKWs und PWs war die Strasse voll davon.

Wir machten uns auf den Weg zur Lunji Coffee Farm in Mbeya. Wir kamen gut voran, durchquerten fruchtbare und intensiv genutzte Landstriche bis wir in der Gegend von Mbeya ankamen. Von dort an lief es sehr harzig, stockender Verkehr, viele Lastwagen, unzählige TukTuks (Bajaj genannt) die sich an allen Seiten vorbeidrängten. Als wir dann endlich von der Hauptstrasse abbogen, freuten wir uns richtig auf die letzten 12 km bergaufwärts zur Farm. Unser Navi zeigte uns den kürzesten Weg. Häbi war ein bisschen skeptisch, doch die abbiegende Strasse war sehr gut. Nach ein paar Kilometer ging es steil runter zu einer Brücke und auf der anderen Seite dementsprechend hoch. Die linke und rechte Fahrspur entfernten sich jedoch immer weiter voneinander und in der Mitte standen kleinere Bäume. Nach einer kurzen Erkundung meinte Häbi, dass diese Strasse nur noch von Motorrädern benutzt würde. So stoppten wir und fragten ein paar Einheimische nach dem Weg. Es stellte sich heraus, dass wir zu früh abgebogen waren. Ein Einheimischer fuhr mit uns im Flo mit und zeigte uns freundlicherweise den Weg zur Farm. Wir waren so dankbar. Noch gerade rechtzeitig vor der Dunkelheit kamen wir auf der Kaffeefarm an und wurden sehr freundlich von unserem Host Clemens begrüsst.

In der Gegend von Mbeya gibt es viele Kaffeefarmen an den Hängen mit beeindruckenden Berge. Die Lunji Farm ist einer der grössten Farmen in der Gegend und wird seit zwei Generationen von einer Familie mit deutschen Wurzeln geführt. Auf den 64 ha Anbaufläche werden etwa 60 t Kaffee geerntet. Die Gründung der Farm geht auf die 1850er Jahre zurück, als ein britischer Armeeoffizier an diesem Ort mit Kaffeeanbau begann. Reisende, wie wir, können ihr Wohnmobile in ihrem riesigen wunderschönen Garten abstellen und sich über den Kaffeeanbau informieren. Das Rösten von Kaffee ist ein sehr komplexer Prozess, da viele Parameter eine Rolle spielen. Die Lunji Farm produziert Kaffee von hoher Qualität und röstet einen Teil der Produktion für den Verkauf in ihrem Online-Shop.

Nach zwei Tagen ging es mit einem Zwischenstopp in der Kisolanza Farm, wo wir uns mit frischen Früchten, Gemüse und Brot versorgten, weiter zum Mikumi National Park. Die Strasse war in einem sehr guten Zustand, die grosse Anzahl an LKW, die zum Teil stark untermotorisiert waren, behinderten bei jedem Auf- und Abstieg den übrigen Verkehr massiv. So benötigten wir bei unseren Tagesetappen von etwa 250 km regelmässig 6 bis 7 Stunden.

Mikumi NP

Kurz vor dem Mikumi NP erreichten wir die Tan Swiss Lodge von Joseph auf dem Muotathal. Ein schöner, gepflegter Campingplatz mit super Pool erwartete uns. Die Küche bietet auch einige Schweizer Spezialitäten an. So genossen wir wieder einmal eine feine Speck- und Käserösti oder Züri Geschnetzeltes mit Rösti 😀

Den Mikumi NP befuhren wir nicht selber. Die Eintrittsgebühren in einen NP in Tanzania für unseren Flo belaufen sich auf US$ 236 pro Tag. So buchten wir einen Gamedrive für uns für US$150. Der Mikumi NP wird von vielen Touristen aus Zanzibar, die mit dem Flugzeug anfliegen, um eine Kurzsafari zu unternehmen, besucht. Unser Ziel war es, vor den eingeflogenen Gästen möglichst viel zu sehen. So waren wir früh am Gate, doch der Kassierer nicht. 45 Minuten später bequemte er sich endlich und wir konnten los. Schon bald hatten wir die erste Löwenspur entdeckt und ein paar holprige Schlammtracks später den Verursacher auch gefunden. Wir konnten ihn hören und riechen, nur nicht sehen. Er hatte sich in einem Wasserdurchfluss unter der Strasse in den Schatten gelegt. Eine halbe Stunde später trafen wir dann auf drei Löwen, die fotogener waren. Es dauerte nicht mehr lange, bis die Karawane der Flugzeuggäste die Löwen umringten.

Wir hatten noch einige andere eindrücklich Sightings. Die besten waren entlang der TANZAM Main Road, die sich mitten durch den NP zieht. Die Geschwindigkeit ist limitiert, jedoch halten sich die vielen Trucks nicht unbedingt daran.

Als wir am nächsten Tag ebenfalls über diese Strasse Richtung Dar weiterfuhren, querte eine grosse Gruppe Giraffen die Strasse. Einfach nur Wow!

In zwei Tagesetappen ging es Richtung Dar es Salaam. Der Verkehr war wie üblich dicht und langsam. In Morogoro legten wir einen Zwischenstopp ein und fuhren mit einem Tuktuk in die Innenstadt zu einem «Supermarkt». Unser Trenn-WC hatte wieder einmal eine Essigkur nötig. In Tanzania gibt es keine Supermarktketten wie in anderen Ländern. Meist gibt es nur kleine Läden mit sehr beschränktem Angebot. Man sagt, was man gerne hätte und dann wird es geholt und auf die Theke gelegt. Wobei das mit dem Sagen nicht so einfach ist, da in Tanzania Swahili die offizielle Sprache und Englisch wenig verbreitet ist. Dies macht Einkaufen nicht immer einfach. Ein Supermarkt ist ein Laden ohne Theke, in dem man sich frei entlang der Gestelle bewegen kann. Meistens sind es jedoch nur ein oder zwei Gestelle. Wir fanden unseren Essig und gingen anschliessend in den grossen gegenüberliegenden Markt. Auf zwei Etagen wurde alles Essbare angeboten und wir deckten uns grosszügig ein. Daraus zauberten wir zu Dollys Geburtstag ein leckeres Gemüse- und Früchtecurry.

Dar es Salaam

Wir hatten schon viele Geschichten von tanzanischen Fake-Geschwindigkeits- oder anderen Kontrollen gehört, bei denen hinterher eine «Busse» fällig war. So wurden auch wir rausgewunken.

Ein tadellos weiss gekleideter Polizist eröffnete uns, dass wir wegen Speeding gestoppt wurden und ein Busse von 30000 TSh (~10 CHF) zu zahlen hätten. Auf einem modernen, elektronischen Device, etwas grösser als ein iPhone, präsentierte er uns ein Foto. Aufgenommen von der Gegenfahrbahn sahen wir unseren Flo kurz vor dem Erreichen der Ende 50 Tafel. Das Bild war mit einem roten Overlay «59 km» überlegt, dieses sah nicht sehr professionell aus, fehlten einige Segment der 7-Segmentanzeige. Häbi meinte ok, er hätte jedoch gerne ein Foto dieses Bildes gemacht, nur als Erinnerung. Der Polizist zog daraufhin sein Gerät zurück und meinte er vergebe uns für heute und wir könnten weiterfahren.

Dar erreichten wir dann ohne weitere «Störungen». Auf dreispurigen Schnellstrassen ging es flott Richtung Stadt um dann auf der Umfahrungsstrasse Richtung Süden knapp drei Stunden im Stau zu stehen. Wir quartierten uns auf dem Camping des Sunrise Beach Resorts ein. Der Campingplatz hatte sicher schon bessere Tage erlebt, das Resort mit dem «grössten Pool von Dar», direkt am Meer gelegen mit guter Küche war ganz ok. Nur der Lärmlevel war störend. Am Tag wurde der Pool von einem DJ beschallt, nach dem Eindunkeln wurde dieser von der nahen Disco abgelöst, die durchmachte bis der Muezzin kurz nach fünf Uhr morgens übernahm.

Zanzibar

Knapp 50 Kilometer östlich vom Festland liegt das tanzanische Urlaubsparadies Zanzibar. Es lockt mit der historischen Altstadt Stone Town und herrlichen weissen Sandstränden. Wir hatten uns für die Anreise mit der Azam Marine Fähre entschieden. Am frühen Morgen holte uns ein Taxi im Sunrise Beach Resort ab und brachte uns zum Fährterminal. Beim Aussteigen wurden wir bereits von sogenannten «Helfern» umringt und null Komma nichts wurden wir durch die Sicherheitsvorkehrungen und Passkontrolle geschleust. Die Fähre war modern und in einem sehr guten Zustand, zudem dauerte die ruhige Überfahrt nur 1 Stunde und 20 Minuten. In unserer Abwesenheit blieb unser Flo sicher bewacht im Resort zurück.

Zanzibar strebt die Unabhängigkeit von Tanzania an und hat mittlerweile einen halbautonomen Status als Teilrepublik mit eigenem Parlament und Präsidenten. Bei Einreise führt das dazu, dass es eine Passkontrolle gibt und wir einen weiteren Stempel erhielten.

Unsere Unterkunft im Mnana Beach auf der Halbinsel Michamwi gelegen, an der Südostküste Zanzibars, war eine kleine, sehr gepflegte Bungalowanlage mit entspannter Atmosphäre mit toller Aussicht auf den türkischblauen indischen Ozean. Das Serviceteam war freundlich und sehr hilfsbereit, die Küche ausgezeichnet. Mit dem leckeren Frühstück wurde unser Vitaminlevel in astronomische Höhen getrieben. Wir genossen auch die Ruhe in der Nacht. Keine Disco in der Nähe, die bis morgens durchwummerte. Ok, der Muezzin, leider gesanglich nicht sehr begabt, war früh wieder zu hören.

Der indische Ozean weisst einen ordentlichen Unterschied zwischen Ebbe und Flut auf und zudem ist alles sehr flach. Manchmal stand das Wasser fast bis an die Stufen der Unterkunft. Nur ein paar Stunden später musste man ordentlich weit laufen bis zur Brandung. Dies empfanden wir als Nachteil, da man bei Ebbe praktisch nicht Schnorcheln konnte und auch bei Flut müsste man sehr weit hinausschwimmen oder besser sich gleich mit dem Boot absetzen lassen. Badeschuhe waren dringend nötig, da viele Seeigel und kleine spitze Steine/Korallen vorhanden waren. Zum Baden war es selbst im afrikanischen Winter angenehm warm. An der Ostküste wehte meist ein strammer Wind.

Die «Blue Lagoon» einer der Schnorchel-Spots der Insel lag in der Nähe unserer Lodge. So buchten wir einen Ausflug. Die Bootsfahrt dauerte kurze 15 Minuten. Das Schnorchel-Highlight war jedoch eine herbe Enttäuschung. Die meisten Korallen waren farblos oder abgestorben, nur sehr wenige farbenfrohe Korallenfische, Seeanemonen mit Clown Fischen machten eine Ausnahme, waren zu sehen. Wir hatten mehr Boote und Touristen als Fische gesehen.

In der Nähe unserer Unterkunft befand sich zudem das Restaurant «The Rock» unter italienischer Leitung. Das Restaurant ist auf einem Felsen errichtet. Je nach Ebbe und Flut geht man zu Fuss oder macht eine kurze Bootsfahrt hinüber zum Restaurant. Das Restaurant lebt von seiner einmaligen Lage und dem wundervollen Blick auf das Meer. Man sitzt bei Kerzenschein und geniesst das tolle Ambiente. Das Essen war gut, nicht aussergewöhnlich, der Nachtisch «Cocos Tiramisu» hingegen ein Traum!

Stone Town

Stone Town ist die Altstadt von Zanzibar City, mit Einflüssen aus dem arabischen, persischen und indischen Raum. Die Europäer (Deutsche und Engländer) brachten dann noch einige christliche Kirchen mit. Zanzibar war ein wichtiger Handelsplatz für Gewürze und der grösste für den Sklavenhandel an der Ostküste, den die Araber betrieben, dementsprechend wohlhabend. Der Sultan von Oman liess sich hier einen Palast bauen.

Stone Town liegt direkt neben dem Fährhafen und bietet ein Labyrinth von Gässchen, manche sehr touristisch, andere weniger. An vielen Gebäuden nagt der Zahn der Zeit und der langsame Verfall macht sich an vielen Orten bemerkbar. Einige Gebäude wurden jedoch wunderschön renoviert und so kann man sich vorstellen, wie es vor 150 Jahren ausgesehen haben könnte. Viele der Türen sind aufwändig mit Schnitzereien verziert.

In einem ruhigen Hinterhof entdeckten wir ein kleines Restaurant und genossen weg von den Touristenströmen und den schreienden Händlern eine leckere Stärkung.

Und ja, dann gibt es noch das Haus in dem Farrokh Bulsara aufgewachsen ist. Eigentlich das einzige Haus in Stone Town, das mit seinem «modernen» Stil mit eckigen Balkonen, nicht nach Stone Town passt. Heute befindet sich sein Museum darin.

In Tanzania und Zanzibar sind homosexuelle Partnerschaften verboten und werden mit bis 14, bzw. 25 Jahre Gefängnis bestraft. So sind die Zanzibari nur halbglücklich mit ihrem berühmtesten Sohn.

Bei der Rückreise bleiben wir im Verkehrsstau von Zanzibar City stecken. Ein Container LKW blockierte einen Kreisel, nichts ging mehr. Den letzten Kilometer gingen wir zu Fuss und schlängelten uns durch die kreuz und quer stehenden, hupenden Autos, Tuktuks und Motorräder. Die Fähre erreichten wir gerade noch rechtzeitig.

So richtig war der Funke bei uns nicht übergesprungen. Wir waren sogar ein bisschen enttäuscht von der Insel Zanzibar. Zanzibar ist ein bisschen «Klein Dar es Salaam», laut, hektisch, staubig. Die Insel hat zwei Gesichter. Das eine kennt man aus Katalogen und dem Internet mit traumhaften Stränden, türkisblauem Wasser, gepflegten Hotelanlagen und Kokospalmen. Das andere sind die sehr einfachen Lebensverhältnisse, der Müll und Lärm. Oftmals fragt man sich, wie können diese beiden Seiten miteinander harmonieren?

Mafia Island

Wir hatten einen zweitägigen Zwischenstopp in Dar, bevor es früh morgens weiter nach Mafia Island ging. Im Terminal 1, gefühlt aus den 50er Jahren, warteten wir auf unseren Flug. Mit einer einmotorigen Cessna 208 zusammen mit zwei anderen Passagieren ging es los. Dass die Piloten während des Flugs auf ihren Handies spielten und ohne eingeschaltete Transponder durch die Wolken flogen, verstärkte nicht gerade das Sicherheitsgefühl. Doch nach 30 Minuten erreichten wir Mafia Island, welches etwa 150 km südostlich von Dar liegt. Unsere gewählte Unterkunft in der Butiama Beach Lodge an der Westküste in Kilindoni liegt nur ca. 10 Autominuten vom Flughafen entfernt.  Uns fiel sofort auf, dass es auf Mafia Island ruhiger und beschaulicher zugeht als auf Zanzibar. Die Insel und die umliegenden Gewässer gehören zu einem geschützten Marine Park, dem Mafia Marine National Park. Daher ist auch nur eine begrenzte Anzahl von Besuchern auf der Insel erlaubt – ein Mittel, um die Schönheit von Mafia Island zu bewahren.

Die landestypische, kleine Bungalowanlage liegt direkt am perlweissen Sandstrand, mit Palmen bewachsen, und das Wasser kristallklar – ein kleines Paradies. Die üppige Natur beherbergte auch die üblichen Quälgeister in grosser Zahl. Trotz Rauch-Spiralen, Insektenschutzspray, Moskito-abwehrende Hosen, Moskitonetz, etc. labten sich die kleinen Biester immer wieder erfolgreich an uns.

Der Ozean im Süden ist seit 1995 ein Schutzgebiet, was zu einem reichhaltigen Meeresleben und einer Vielfalt von Korallen geführt hat. Hier besteht auch die Gelegenheit mit den Walhaien zu schwimmen/schnorcheln, denn die beeindruckenden Fische ziehen von November bis März an der Insel vorbei. Gleich am Ankunftstag erfuhren wir, dass sich noch ein paar Walhaie in der Gegend aufhalten würden. Somit war sofort klar, wir möchten unbedingt dabei sein und diese einmalige Chance nutzen. Ob wir zu den Glücklichen zählen, die ein Treffen mit den sanften Riesen erleben?

Die Walhaie ernähren sich ausschliesslich von Plankton, das sie durch das Ansaugen von Wasser filtrieren. Sie haben keine Zähne und sind für den Menschen deshalb absolut harmlos, eine sehr beruhigende Erkenntnis.

So fuhren wir am zweiten Tag zusammen mit einer schwedischen Familie in den Mafia Channel auf der Suche nach den harmlosen Riesen. Das anfängliche ruhige Wasser wurde rauer und rauer. Nach etwa zwei Stunden erfolglosem Suchen hatte der Himmel sich bedeckt, der Wind aufgefrischt und die Wellen begannen in das Boot zu schlagen. Bald waren wir klitsch nass, mit dem böigen Wind nicht sehr angenehm. Wir beschlossen abzubrechen und ohne Grossfisch-Sightings zurückzukehren. Zehn Minuten heiss duschen, dann ging es uns wieder richtig gut.

Nach einem Regentag unternahmen wir den zweiten Versuch, dieses Mal mit einem Wetsuit. Nach einer halben Stunde erreichten wir die Sandbank bei der die Walhaie häufig schwimmen und es dauerte nicht lange, bis der Captain rief: «Prepare», «Sit on the left side», «JUMP».

Walhai-Schnorcheln ist Leistungssport. Kaum ist man im Wasser, sucht man den Hai, wir wurden immer vor dem Hai in dessen Schwimmrichtung abgesetzt, dann grosses Staunen über diesen wunderbaren, majestätischen Fisch, dann feststellen, dass er mit ein, zwei Flossenschlägen verdammt schnell ist und wir lahme Enten, obwohl mit Flossen «empowered», keine Chance hatten, ihm zu folgen. Also wieder ins Boot reinklettern, Maske richten, und schon wieder rief der Captain ….

Häbi versuchte mit der geliehenen GoPro gute Videos zu schiessen. Bei seinem ersten Versuch sah man den Walhai (kurz), dann die Flossen des Nebenmanns, dann kam Wasser in den Schnorchel, also sah man den Himmel und die Wellen, … Er übertrug Wasu unserem Diving-Guide den Job. Also alle folgenden Bilder wurden von Wasu geschossen.

Nach sechs, sieben Durchgängen hatten wir uns satt gesehen, genug Salzwasser geschluckt und etliche blaue Flecken vom Reinklettern, die See war ziemlich bumpy, gesammelt. So fuhren wir wieder zurück, jeder dem anderen erzählend, wie er die Riesenfische erlebt hatte. Ein absolut eindrückliches und fast schon magisches Erlebnis. Falls wir nochmals nach Mafia fahren, werden wir es wieder tun!

Die restlichen Tage verbrachten wir mit süssem Nichtstun am Strand und Pool. Auf dem Rückflug genossen wir die schöne Abendstimmung. Am Flughafen wartete die Feuerwehr, das Militär stand in roten Anzügen (hatten Ähnlichkeit mit der englischen Garde) links und rechts des roten Teppichs und eine Tanztruppe bewegte sich zu Trommelklängen. Ok, war nicht für uns, ein Präsident einer Inselrepublik wurde verabschiedet.

Entlang der Küste nach Kenya

Nach einem letzten leckeren Chickencurry und einer kurzen Nacht in Dar brachen wir am nächsten Morgen Richtung Kenya auf. Wir stoppten an zwei Supermärkten, die auch von der Auswahl her das Prädikat «Super» verdienten. Zum Teil waren die Preise jedoch astronomisch, so kosteten Nespresso-Kapseln CHF 3.- das Stück. Mit dem Nötigsten versehen ging es die Küste hoch. Zuerst nach Bagamoyo in die Traveller’s Lodge, in deren grossen Garten wir zwei Tage standen.

Danach fuhren wir nach Pagani und von dort nach Tanga. Tanga hat eine deutsche Vergangenheit, die in der baulichen Restsubstanz noch ersichtlich ist. Wir besuchten das lokale Museum, welches in einem ehemaligen deutschen Herrenhaus angesiedelt ist. Eine nette Dame begleitete uns und erklärte die Ausstellung, die das deutsche Leben in Tanga, die Veränderungen nach dem ersten Weltkrieg, den Anbau und die Verarbeitung von Sisal und deren Bedeutung in afrikanischen Alltagsgegenständen.

Ausreise Tanzania

Die Ausreise ging flott. Die Grenze ist als «One Stop Border» ausgelegt, was jedoch für die Zollformalitäten nicht stimmte. Für die Überprüfung des TIP und des Carnets mussten wir die Gebäude der LKW Verzollung (auf-) suchen. Aber zum Glück gab es auch hier Helfer.